Wir sind eine kleine Gruppe aus Hannover, die sich die Darstellung einer Wikingersippe Wir
aus Jorvik um 875 auf die Fahnen geschrieben hat. Derzeit bestehen wir aus sechs Personen und gelegentlichen Gästen. Manchmal fahren wir auch unter dem Banner einer befreundeten Gruppe (unsere Lieblings-Wikinger von der Schlechten Saat).
Wir errichten unser Lager auf mittelalterlichen Veranstaltungen aller Art in einem gewissen Umkreis von Hannover, gelegentlich aber auch weiter entfernt (s. Termine).
Unser Hobby (wir leben nicht davon) betreiben wir aus Begeisterung für Geschichte und dem Interesse für die Zeit. Hierbei sind wir bestrebt, ein stimmiges Bild der Wikinger dieser Zeit wiederzugeben.
Uns ist es sehr wichtig, daß wir nicht nur "kopieren", also rein nach tatsächlich gefundenen Tatsachen gehen, sondern auch ein wenig versuchen, mit damaligen Mitteln und der entsprechenden Sichtweise über den "archäologischen Tellerrand" hinauszuschauen.
 
 

Wir verstehen uns als Darsteller historischer Fakten. Wir sind keine Rollenspieler, die mit gepolsterten Fantasiewaffen gegen Orks und Elfen in den Kampf ziehen. Auch wenn viele Larper sich viel Mühe mit ihren Kostümen geben, halten wir gar nichts davon, uns Körperteile aus Latex oder Gesichtsbehaarung anzukleben. Jeder unserer Ausrüstungsteile ist mit Bedacht gewählt und auch historisch nachvollziehbar und belegbar.

Wir haben uns für die Darstellung von Wikingern entschieden, weil wir die Zeit interessant finden und sie uns Spielraum für Interpretation gibt. Wir glauben nicht, dass wir Wikinger darstellen sollten, weil wir als Deutsche der nordischen Rasse verbunden sind. Auch halten wir überhaupt nichts von Theorien über Rassen oder deren potentielle Überlegenheit. Tatsächlich halten wir von dem Wort Rasse im Bezug auf Menschen nichts. Wir betreiben auch kein Deutschtum oder lustige Traditionspflege im Fackelschein bei möglichst großen Alkoholmengen. Wir sind ganz klar nicht politisch!

Wir versuchen anderen Menschen Geschichte zu vermitteln. Wir sind keine Angehörigen der Sorte Mensch, die mit dem modernen Leben nicht klarkommt und deshalb versucht, sich eine vermeintlich bessere, alternative Lebensform zu schaffen. Wir leben in ganz normalen Wohnungen, gehen ganz normalen Tätigkeiten nach und haben ganz normale Sorgen, wie Milionen von anderen Menschen auch. Wir versuchen nicht Andere von einer anderen Art zu leben zu überzeugen und wir kämpfen auch nicht gegen die Realität, das Establishment oder sonst irgendetwas...
 

Wir möchten mit unserer Darstellung dem interessierten Menschen Geschichte näher bringen, erlebbar, ja buchstäblich greifbar machen. Während unserer Auftritte möchten wir ein möglichst authentisches Bild von Nordleuten auf Reisen vermitteln, indem wir Aspekte mittelalterlichen Lebens nicht nur darstellen, sondern auch leben. Unser Lager ist i.d.R. für den Besucher offen, d.h. er kann uns über die Schulter blicken und Fragen stellen. In unserem Lager wird nicht nur rum- gesessen, nein, es wird gearbeitet. Wir möchten zeigen, wie viel Arbeit im damaligen Leben wirklich steckte, was nötig war, um z.B. sein tägliches Brot zu haben. Und in dem Fall ist Geschichte bei uns nicht nur greifbar, nein, sie ist auch essbar! An einem Tag pro Wochenende betreiben wir unsere kleine Schauküche, in der vom Teigkneten über das Formen der wikingerzeitlichen Brotfladen bis zum Ausbacken der Fladen auf einer originalgetreuen Pfanne alle Arbeitsschritte gezeigt werden. Im Anschluss steht es dem Besucher frei das fertige Werk zu probieren...

Zu unserer täglichen Arbeit gehört auch das Vorführen alten Handwerks. Wir haben Naalbindinguns mit der Zeit einige Handwerke in Eigenarbeit oder mit Hilfe von Freunden zu eigen gemacht und führen diese vor. Auf diesem Wege fertigen wir einen Teil unserer Aus- rüstung selbst und verschaffen dem Besucher einen völlig neuen Blickwinkel für Dinge des täglichen Gebrauchs. Eine Gürteltasche zu sehen und hübsch zu finden ist letztlich etwas anderes, als zu sehen, wie sie von Hand zugeschnitten, genäht und teilweise auch noch verziert wird. Auch Schuhe und Socken erscheinen in einem anderen Licht, wenn man beim Entstehungs- prozess daneben steht.

In unserer Rubrik "Projekte" sollen nach und nach Bilder unserer selbst gefertigten Produkte zu sehen sein. Bislang umfasst unser hand- werkliches Repertoire: Sattlerarbeiten (Taschen, Schuhe,Messerscheiden), Knochenschnitzerei (bislang nur Naalbinding-Nadeln und Amulette, soll aber mehr werden), Brettchenweben (Borten) Naalbinding (Socken, Pulswärmer, Mützen) und Sticken. Dazukommen soll noch das Gießen von Bronze. 
Je nach Länge des Marktes und nach Personalbestand der Sippe machen wir vor Ort das eine oder andere, können aber nicht alles auf einmal zeigen. Wir arbeiten dann auf Bedarf. Wir behalten es uns vor, unsere Produkte aus dem Lager heraus auch zu verkaufen.

 
Als Wikinger führen wir auch Waffen mit uns, die wir den Besuchern gerne vorführen - ein besonderes Highlight für die kleinen Gäste und deren Väter.

Unser Sippenoberhaupt ist stolz auf seine Sammlung und zeigt sie gerne her, wenn er gefragt wird. Wird besonders lieb gefragt, kann es schon mal vorkommen, dass ein kleiner Recke kurzerhand in ein Kettenhemd gestopft und mit Helm, Schild und Waffen ausstaffiert wird. Aber den meisten reicht es auch schon einmal ein echtes Wikingerschwert in Händen halten zu können, auch, wenn der kleine Krieger mal gerade so über eben dieses Schwert hinwegschauen kann...
 
Und keine Angst: unsere Waffen sind schaukampftauglich, d.h. stumpf, und unsere Krieger kennen sich mit jeder einzelnen Waffe bestens aus... den Kleinen (oder auch Großen) kann also nichts passieren, außer dem besonderen Erlebnis...